Geschichte - Histoire

Die Geschichte der Reinzucht und des Klubs für Grosse Schweizer Sennenhunde.

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurden in der Schweiz (Jagdhunde ausgenommen) nur Bernhardiner als einheimische Rasse rein gezüchtet. Als "Menschenretter" hatten sie ein gutes Image und waren beliebt. "Modern" waren zu diesem Zeitpunkt auch Neufundländer, Deutsche Doggen und Deutsche Schäferhunde. Sie wurden nicht nur importiert, sondern auch in der Schweiz gezüchtet.

 Die Sennenhunde waren unbeachtet geblieben, sie galten als "gewöhnlich", bis sich der Geologe Prof. Albert Heim aus Liebhaberei dieser Hunde annahm. Er schrieb in seiner Schrift "Die Schweizer Sennenhunde": "Wir wollen und dürfen sie nicht untergehen lassen, diese ältesten, herrlichen, einheimischen Rassen...". An der Internationalen Hundeausstellung (IHA) in Winterthur 1889 wurde eine Versuchsklasse für Sennenhunde eingeführt. In dieser Klasse wurden auch Kastraten prämiert, um eine grössere Kollektion dieser nicht nicht genau fixierten Rasse zusammenzubringen. Sehr bald wurden die Berner Sennenhunde und die Appenzeller Sennenhunde als Rassen unterschieden und an den Ausstellungen um die Jahrhundertwende gezeigt.

Den Grundstein, die Grossen Schweizer Sennenhunde als eigenständige Rasse zu züchten, wurde 1908 an der Internationalen Hundeausstellung in Langenthal gelegt. Franz Schertenleib, Züchter von Berner Sennenhunde hatte mit seinen langhaarigen zwei stockhaarige Sennenhunde angemeldet, was wohl etwas Verwirrung brachte bei der Klubleitung. Kurz vor der Ausstellung wurde entschieden, in zwei Klassen zu richten: stockhaarige und langhaarige Dürrbächler (Berner Sennenhunde) Hunde getrennt. Richter an dieser Ausstellung in Langenthal war Prof. Albert Heim. Er befürwortete die Trennung in stock- und langhaarige Dürrbächler nicht, zumal die beiden vorgeführten Hunde mit Stockhaar auch vom Bau her nicht zu den Berner Sennenhunden passten. Nero war zu leicht gebaut und hätte seiner Meinung nach eher zu den Appenzeller Sennnenhunden gehört.

Über Bello, den zweiten stockhaarigen Hund, schrieb er in seinem Richterbericht:

"Bello ist ein in seiner Art herrlicher, alter Sennen-(Metzger-)hund der grossen, im Verschwinden begriffenen Rasse. Der Rüde hat 67 cm Schulterhöhe, ist von gewaltigen und doch vom Bernhardiner ganz verschiedenem Bau. Er ist von feurigen Farben und wundervoller Farbzeichnung besonders am Kopf. Er dreht die Hinterzehen etwas auswärts und spreizt die Pfoten. Wie die meisten Dürrbachhunde hat er doppelte Wolfskrallen. Hier unter den normalen Hunden und besonders auch für die Zucht mit denselben, ist er dich ein unpassender Riese. Wäre er unter den "bisher nicht genannten Rassen" gemeldet, so hätte ich ihm den 1. Preis mit Freuden zuerkannt, unter den Dürrbachhunden darf ich dem interessanten Tier doch nicht mehr als den 2. Preis geben; er gehört nicht ganz hierher."

Dieser Entscheid wurde zur Geburtsstunde der Rasse der Grossen Schweizer Sennenhunde. Franz Schertenleib, der als Weinhändler oft auf Reisen war, sah sich nach weiteren Hunden um, die von ähnlicher Statur waren wie Bello v. Schlossgut (Zwingername von Schertenleib), und Albert Heim stellte einen Rassestandard auf.

Von Bello selbst gab es keine Nachkommen, die zur Zucht verwendet wurden. Zum eigentlichen Stammvater wurde Barri v. Herzogenbuchsee (Eltern unbekannt). Aus der Verbindung mit Flora v. Schlossgut (Eltern unbekannt) fiel Belline v. Herzogenbuchsee (Züchter O. Imhof). Aus ihr Stammte Minka "Mühlemann", die von Fax "Stettler" due 4 Zuchttiere Bari, Beli, Pela und Miggi "Born" warf. 

 Die Zuchtbasis blieb eng, obwohl immer wieder "Findlinge" ins Schweizerische Hundestammbuch "SHSB" eingetragen, jedoch dann aus unbekannten Gründen nicht zur Zucht verwendet wurden.

Den Rahmen für das Zuchtgeschehen gab der am 31. Januar 1912 gegründete Klub für Grosse Schweizer Sennenhunde. Während des Ersten Weltkrieges schrumpfte nicht nur die Mitgliederzahl von 12 auf 3 Leute zusammen, etliche Hunde wurden getötet, als die Lebensmittel knapp wurden. Der Maul- und Klauenseuchezug (1918/19) forderte weitere Opfer: die Hunde wurden getötet, um einer Seuchenverschleppung vorzubeugen.

 Im Frühjahr 1921 begann das Klubleben und damit die Zucht wiederaufzublühen. Die Mitgliederzahlen stiegen kontinuierlich und mit ihnen die Zuchtstätten: das Fortbestehen der noch jungen Rasse war gesichert.

 In dieser Zeit ging es darum, die Zuchtbasis zu verbreitern, indem wiederum Zuchttiere gesucht wurden, die in ihrer äusseren Erscheinung und im Wesen dem Rassetyp entsprachen. Man erwartete einen wachsamen und mutigen aber gutmütigen Hund, der Gefahren erkannte, sich ihnen entgegen stellte aber nicht aggressiv angriff.

Die Zucht ist dem ursprünglichen und natürlichen Typ des Grossen Schweizer Sennenhundes durch all die Jahre treu geblieben. 

Zweifelhafte züchterische Experimente, das Herauszüchten von einzelnen Merkmalen (grössere Widerristhöhe, markanterer Kopf etc.) ist den Hunde erspart geblieben.

 Eine weitere Phase der Entwicklung der Zucht begann in den sechziger Jahren mit der Einführung der Ankörung (Zuchttauglichkeitsprüfung) zu der auch die röntgenologische Untersuchung der Hüftdysplasie (HD) gehörte. Höhere HD-Grade wurden in der Zucht konsequent nicht mehr zugelassen. Bald wurde anlässlich der Ankörung auch eine Wesensprüfung verlangt. Aggressive und scheue Hunde wurden von der Zucht ausgeschlossen.

Anfang der achtziger Jahre musste festgestellt werden, dass überdurchschnittlich viele Hunde während dem Wachstum an einer Schultergelenkserkrakung (Osteochondrose) leiden. Nachdem erwiesen war, dass diese Krankheit vererbt wird, wurde auch das Obligatorium für Röntgenbilder der Schultergelenkte eingeführt und die befallenen Tiere von der Zucht ausgeschlossen. Mit durchschlagendem Erfolg: die Zahl der erkrankten Tiere konnte massiv gesenkt werden.

Ebenfalls in den achtziger Jahren stellte die Zuchtkommission fest, dass von den angekörten Rüden jeweils immer nur wenige in der Zucht eingesetzt wurden, was dem Bestreben, die Zuchtbasis zu erweitern, entgegengesetzt war, denn die Mehrzahl der Würfe stammten jeweils nur von einzelnen Rüden. Das konnte nicht weiter hingenommen werden. Die Zuchtkommission richtete eine Zuchtberatung ein, welche den Züchterinnen und Züchtern jedes Jahr Vorschläge geeigneter Rüden zu ihrer Hündin unterbreitet. Heute werden für die rund 23 Würfe pro Jahr mindestens 15 Rüden eingesetzt.

Die Verantwortlichen des Klubs nehmen ihre Aufgabe ernst: Nicht nur Hilfe bei der Wahl geeigneten Deckrüden wird angeboten, die Zuchtstätten werden regelmässig kontrolliert und die Welpen-Vermittlungsstelle leitet Interessierte weiter an diejenigen Zuchtstätten, wo zum gewünschten Zeitpunkt Welpen aufgezogen werden. Die Entwicklung der in der Schweiz gezüchteten Tiere wird genau verfolgt, damit die Übersicht über die Rasse gewährleistet ist. Bei allfälligem Auftreten von Problemen werden züchterische Konsequenzen gezogen.

 

Dr. med. vet. R. Moll 24.11.2004

Bilder, mit freundlicher Genehmigung der Albert Heim Stiftung

 

L'histoire de l'élevage sélectif et du Club des Grand Bouvier Suisse.

Vers la fin du XVIIIe siècle, en Suisse (à l'exception des chiens de chasse), seuls les Saint-Bernard étaient élevés en tant que race indigène.
En tant que "sauveteurs d'humains", ils bénéficiaient d'une bonne réputation et étaient populaires. Les races "modernes" à cette époque étaient également le Terre-Neuve, le Dogue allemand et le Berger allemand. Ils étaient non seulement importés, mais également élevés en Suisse.

Les chiens de Bouviers étaient négligés et considérés comme "ordinaires" jusqu'à ce que le géologue Prof. Albert Heim s'intéresse à ces chiens par passion. Dans son écrit "Les chiens de Bouviers suisses", il écrivait : "Nous ne voulons pas et ne pouvons pas laisser disparaître ces races anciennes, magnifiques et indigènes...". Une classe d'essai pour les Bouviers a été introduite lors de l'exposition canine internationale (IHA) à Winterthur en 1889. Dans cette classe, des chiens castrés étaient également récompensés afin de rassembler une plus grande collection de cette race qui n'était pas encore fixée précisément. Très rapidement, les Bernois et les Appenzellois ont été distingués en tant que races et ont été présentés lors des expositions à la fin du siècle.

La fondation de l'élevage sélectif des Grands Bouviers Suisses en tant que race distincte a été établie en 1908 lors de l'exposition canine internationale de Langenthal. Franz Schertenleib, éleveur de Bernois, avait inscrit deux chiens à poils longs parmi ses chiens à poils courts, ce qui a créé une certaine confusion parmi les responsables du club. Peu avant l'exposition, il a été décidé de juger séparément les Bouviers à poils courts et les Bouviers à poils longs de Dürrbächler (Bernois). Le juge lors de cette exposition à Langenthal était le professeur Albert Heim. Il n'était pas favorable à la séparation des Bouviers à poils courts et des Bouviers à poils longs de Dürrbach, d'autant plus que les deux chiens présentés avec des poils courts ne correspondaient pas non plus à la structure des Bernois. Selon lui, Nero était trop léger et aurait plutôt appartenu aux Appenzellois.

Dans son rapport de jugement sur Bello, le deuxième chien à poils courts, il écrivit :

"Bello est un chien de bouvier ancien, magnifique, cette grande race est en voie de disparition. Le mâle mesure 67 cm au garrot et a une structure imposante, différente de celle des Saint-Bernard. Il a une couleur vive et une magnifique marbrure de couleur particulièrement sur la tête. Il tourne légèrement les doigts postérieurs vers l'extérieur et écarte les pattes. Comme la plupart des chiens de Dürrbach, il a des ergots doubles. Ici, parmi les chiens normaux et en particulier pour l'élevage avec eux, il est un géant inadapté. S'il avait été inscrit dans les "races non mentionnées jusqu'à présent", je lui aurais volontiers attribué le 1er prix, mais parmi les chiens de Dürrbach, je ne peux lui donner plus que le 2e prix ; il n'y appartient pas tout à fait."

Cette décision a marqué la naissance de la race des Grand Bouvier Suisse. Franz Schertenleib, qui était souvent en voyage en tant que négociant en vin, cherchait d'autres chiens de stature similaire à Bello v. Schlossgut (nom d'élevage de Schertenleib), et Albert Heim établit une norme de race.

Bello lui-même n'a pas eu de descendants utilisés pour l'élevage. Le véritable père fondateur est devenu Barri v. Herzogenbuchsee (parents inconnus). De son union avec Flora v. Schlossgut (parents inconnus) est née Belline v. Herzogenbuchsee (éleveur O. Imhof). De celle-ci est issue Minka "Mühlemann", qui a donné naissance à Bari, Beli, Pela et Miggi "Born", les 4 animaux d'élevage de Fax "Stettler".

La base d'élevage est restée étroite, bien que des "trouvailles" aient été enregistrées au Livre généalogique suisse des chiens "SHSB", mais n'ont pas été utilisées pour l'élevage pour des raisons inconnues.

Le cadre de l'élevage était fourni par le Club des Grands Bouviers Suisses, fondé le 31 janvier 1912. Pendant la Première Guerre mondiale, le nombre de membres est passé de 12 à 3 personnes, de nombreux chiens ont été tués lorsque la nourriture est devenue rare. L'épidémie de fièvre aphteuse (1918/19) a fait d'autres victimes : les chiens ont été tués pour éviter la propagation de l'épidémie.

Au printemps 1921, la vie du club et donc l'élevage ont repris de l'ampleur. Le nombre de membres a augmenté régulièrement, de même que les élevages : la survie de la race encore jeune était assurée.

À cette époque, il s'agissait d'élargir la base d'élevage en recherchant à nouveau des animaux d'élevage qui correspondaient à l'apparence extérieure et au caractère de la race type. On s'attendait à un chien vigilant et courageux, mais bon et qui détectait les dangers, s'y opposait mais n'attaquait pas de manière agressive.

L'élevage est resté fidèle au type original et naturel du Grand Bouvier Suisse au fil des années.

Les expérimentations d'élevage douteuses, visant à isoler certaines caractéristiques (taille de garrot plus grande, tête plus marquée, etc.), ont été épargnées aux chiens.

Une autre phase du développement de l'élevage a commencé dans les années 1960 avec l'introduction de l'approbation (test d'aptitude à l'élevage), qui comprenait également l'examen radiologique de la dysplasie de la hanche (HD). Les degrés plus élevés de HD ont été systématiquement exclus de l'élevage. Bientôt, lors de l'approbation, un test de caractère a également été demandé. Les chiens agressifs et craintifs ont été exclus de l'élevage.

Au début des années 1980, il a été constaté que de nombreux chiens souffraient d'une maladie de l'articulation de l'épaule (ostéochondrose) pendant leur croissance. Après avoir été prouvé que cette maladie était héréditaire, l'obligation de radiographies des articulations de l'épaule a également été introduite et les animaux affectés ont été exclus de l'élevage. Avec un succès retentissant, le nombre d'animaux atteints a considérablement diminué.

Également dans les années 1980, la commission d'élevage a constaté que seuls quelques-uns des mâles approuvés étaient utilisés dans l'élevage, ce qui allait à l'encontre de l'objectif d'élargir la base d'élevage, car la majorité des portées provenaient toujours de quelques mâles. Cela ne pouvait plus être accepté. La commission d'élevage a mis en place un conseil d'élevage qui propose chaque année aux éleveurs des mâles appropriés pour leurs femelles. Aujourd'hui, au moins 15 mâles sont utilisés pour les quelque 23 portées par an.

Les responsables du club prennent leur tâche au sérieux : non seulement une aide est offerte dans le choix d'un mâle reproducteur approprié, mais les élevages sont régulièrement contrôlés et le service de placement des chiots dirige les personnes intéressées vers les élevages où des chiots sont élevés au moment voulu. Le développement des animaux élevés en Suisse est suivi de près pour garantir une vue d'ensemble de la race. En cas de problème éventuel, des mesures d'élevage sont prises.

Dr med. vet. R. Moll, le 24 novembre 2004

Images, avec l'aimable autorisation de la Fondation Albert Heim.