Der Grossen Schweizer Sennenhund - ein Portrait

Der Grosse Schweizer Sennenhund ist eine imposante Erscheinung. Er ist stämmig ohne schwerfällig zu sein. Er besitzt starke Knochen, ausgeprägte Muskeln und einen dem Körper entsprechenden kräftigen Kopf.  Nicht überfüttert sind die „Grossen“ trotz ihrer Grösse und ihres Gewichts temperamentvoll, sehr agil, wendig und ausdauernd und können im richtigen Mass auch für allerlei Sportarten eingesetzt werden. Sie beherrschen ihre Grösse und wirken nie plump oder tollpatschig.

Ihre Grundfarbe ist schwarz. Symmetrisch verteilt sind der braunrote „Brand“ und die weissen Abzeichen. Das Haarkleid ist robust, stockhaarig und sehr pflegeleicht. Das Stockhaar setzt sich aus 3 bis 5 cm langen, zum Teil sehr kräftigen Grannenhaaren und darunterliegenden Wollhaaren (Unterwolle) zusammen. Die Wollhaare sind gekräuselt oder gewunden und sehr fein. Sie halten eine gegen Kälte und Wärme isolierende Luftschicht fest, während die Grannenhaare Dachziegeln gleich die Unterwolle vor direkt eindringender Nässe schützen. Diese Haarzusammensetzung ist sehr robust und macht die „Grossen“ absolut wetterfest. Wir wollen nicht verschweigen, dass hier ein Zuchtproblem besteht: Die Wetterfestigkeit und die Gebrauchstüchtigkeit, welche für uns wichtige Zuchtziele darstellen, basieren auf dem beschriebenen kräftigen, rauen Grannenhaar und der üppigen Unterwolle. Sehr oft ist aber die Unterwolle nicht schwarz, sondern grau, blaugrau oder sogar gelblich. Dies lässt das Fell, vor allem im Winter, wenn die Unterwolle noch reichlicher vorhanden ist, ein bisschen stumpf erscheinen. Andererseits kann man „Grosse“ antreffen, deren Grannenhaare feiner und glänzender sind. Diese haben aber oft viel weniger Unterwolle und sind entsprechend weniger wetterfest. Ein solches Fell weicht vom Standard ab und muss bei zukünftigen Verpaarungsplanungen wieder besser beachtet werden.

Grosse Schweizer Sennenhunde sind gutmütig, können rücksichtsvoll mit Kindern umgehen und sind sicher in Alltagssituationen. Sie lassen sich nicht leicht aus der Ruhe bringen und sind sehr geduldig. Ein Grosser Schweizer Sennenhund will am Familienleben teilnehmen und „dabei sein“.  Grosse Schweizer Sennenhunde haben eine ausgesprochene angeborene Wachsamkeit. Mit seiner Grösse und seiner tiefen Stimme macht dies entsprechend Eindruck. Er beruhigt sich schnell, wenn Gäste willkommen sind und akzeptiert Neulinge mit Freude.

Der Jagdtrieb ist bei den „Grossen“ im Allgemeinen nur sehr schwach oder gar nicht vorhanden. Aber auch hier gibt es individuelle Unterschiede. Es wäre nicht korrekt, verallgemeinernd zu sagen, dass die „Grossen“ nicht jagen.

Manche Leute sagen den „Grossen“ nach, sie seien starrköpfig. Natürlich gibt es auch hier individuelle Unterschiede. Sicher ist, dass er wenig unterordnungsbereit ist und manchmal einen beachtlichen Eigenwillen an den Tag legen kann. Der „Grosse“ ist ein selbstständiger Hund. Man kann mit ihm diverse Hundesportarten ausüben, aber es braucht sicher mehr Geduld, hoch gesteckte Ziele zu erreichen. Aber möglich ist es allemal, es gibt genügend Beispiele von „Grossen“, welche erfolgreich Sportprüfungen abgelegt haben. Auch als Therapiehunde leisten unsere «Grossen» beachtliches.

Als Zughunde, ihrer angestammten Tätigkeit, ist er in seinem Element und zu erstaunlichen Leistungen fähig. Milch muss er heute keine mehr in die Käserei bringen, aber es gibt viele andere Möglichkeiten um die Hunde einzuspannen. Im Winter können sie auch einen Schlitten ziehen. Ein eingespannter Grosser Schweizer Sennenhund bringt nicht nur Kinderaugen zum Leuchten sondern auch Erwachsene zum Staunen. Eine weitere Möglichkeit um unsere «Grossen» zu beschäftigen ist der Einsatz von einem Hunderucksack. So kann er Einkäufe nach Hause tragen oder auf Wanderungen sein Wasser selber tragen.    

Verfasst von Bruno Horn